Tschick, Feature Film, D2016, Director: Fatih Akin, Production: Lago Film
Costume Design: Anna Wübber
Kongenial: Fatih Akin verfilmt den Bestseller „Tschick“
Das Warten hat ein Ende: Sechs Jahre nach dem Erscheinen von Wolfgang Herrndorfs fabelhaftem Abenteuerroman „Tschick“, der mittlerweile mehr als zwei Millionen Leser gefunden hat, kommt jetzt die Verfilmung in die Kinos.
Fatih Akins gut gelauntes Roadmovie feiert ganz unaufdringlich den Nonkonformismus. „Es ging ums Anderssein. Und das ist der Punkt, der mich auch an dem Roman interessiert hat. Die Moral des Films ist, dass es okay ist, anders zu sein“, so der Regisseur laut Presseheft.
Das schwankende Lebensgefühl der beiden Ausreißer wird feinfühlig und ohne Anbiederung entfaltet. Dabei erweisen sich die Hauptdarsteller als Volltreffer: Tristan Göbel spielt den schüchternen Maik mit langer Grunge-Frisur schön zurückgenommen, während Anand Batbileg als Tschick so richtig den Schalk im Nacken hat. Den Burschen kann kein Wässerchen trüben. Alle Autoritätspersonen dieser Welt scheinen ihm schnuppe zu sein. Ein Huckleberry Finn aus Berlin-Marzahn.
Am Ende trennen sich ihre Wege, aber für Maik ist nichts mehr so wie früher. Mit dem Polizeiwagen wird er in die Schule chauffiert, er nennt den Polizisten cool „Officer“. Seine lange Mähne weht im Wind, als er den Schulhof betritt, und die Mädchen kommen aus dem Staunen nicht mehr raus.
Text: Zeit online
Foto: Reiner Bajo